lättle | Ausgabe 11 | November/Dezember 2016 32 In der Weihnachtsbäckerei ... Plätzchen mal anders > In einem Kurs der vhs Donauwörth zeigt Kursleiter Rainer Heubeck vom SchokoLaden in Weißenburg, wie klassische Plätzchen einmal ganz anders als weihnachtliches Dessert zubereitet werden können. Auf dem Rezeptplan stehen zum Beispiel weihnachtliche Panna Cotta, Orangen-Schokoladen-Mousse, Stollen-Terrine und Vanille-Kipferl-Schichtcreme mit Punschsoße. Im Kurs zeigt Rainer Heubeck auch, wie die Desserts sich für das Weihnachtsmenü vorbereiten lassen. Natürlich werden die süßen Köstlichkeiten gleich probiert und können als Kostproben auch mit nach Hause genommen werden. Der Kurs findet am 22. November 2016 von 19:00 bis 22:00 Uhr in der Schulküche der Graf-Heinrich-Schule in Kaisheim statt. Weitere Informationen zu Kursgebühren, freien Kursplätzen und Anmeldung über www.vhs-don.de Nicht zum Essen, aber trotzdem süß ... Nicht zum Verzehr geeignet ist dieses lecker ausschauende Backwerk. Der Mini Muffin und der Macaron sind aus Wolle gehäkelt, haben garantiert Null Kalorien und verwandeln sich nicht in Hüftgold. Verschiedene Anleitungen für die süße Dekoidee findet ihr im Internet. Wer Kinder hat, kommt an dem bekannten Weihnachtslied des Liedermachers Rolf Zuckowski nicht vorbei. 1987 erschien das Lied auf Rolf Zuckowskis Album „Winterkinder“ und wurde seither mehrfach von anderen Künstlern gecovert. Laut Zuckowski entstand das Lied Anfang Dezember 1986 während einer Autofahrt von einem Konzert nach Hause. Er hatte zu Fahrtbeginn mit seinem ersten gemieteten Autotelefon mit seiner Familie telefoniert und erfahren, dass gerade alle beim Plätzchenbacken sind. Während der Fahrt ging ihm das Bild der backenden Kinder nicht mehr aus dem Kopf und als er zu Hause ankam, waren Text und Grundmelodie fertig. In den 1990ern wählte Rolf Zuckowski das Lied auch für den Monat Dezember für seinen Liederzyklus „Die Jahresuhr“. Weihnachtsbäckerei bei Sobek Backkonzepte in Pfäfflingen > In der Weihnachtszeit sind die Küchen und Verkaufsräume von Alexandra Sobek in Pfäfflingen wieder umweht von Weihnachtsdüften. Im Laden finden sich allerlei leckere, hilfreiche und pfiffige Zutaten und Utensilien für die Weihnachtsbackstube. Von der fertigen Teigmischung ohne künstliche Zusatzstoffe bis hin zum witzigen Plätzchenausstecher ist im Laden eigentlich alles vorhanden, was für die Weihnachtsbäckerei benötigt wird. Für alle, die noch nach Rezeptinspirationen suchen, bietet Alexandra Sobek im November und Dezember eine Reihe von Kursen an. Im Kurs „Weihnachtsplätzchen do it yourself“ werden 5 verschiedene Rezepte gebacken und probiert, in einem anderen Kurs werden leckere Pralinen hergestellt. Wer nicht selbst backen, sondern nur probieren möchte, der nimmt am besten am weihnachtlichen Brunch oder am Verkostungsabend teil. Vor allem für diejenigen, die noch ein feines Geschenk oder ein weihnachtliches Mitbringsel suchen, hat Sobek Backkonzepte allerlei Geschenkideen vorrätig. Am 25. November sind die Türen sogar bis 22:00 Uhr geöffnet, denn dann wird mit Plätzchen und Glühwein der Advent eingeläutet. Am 3. und 4. Dezember findet ein Weihnachtsmarkt statt. Wer jetzt Lust auf Weihnachtsbäckerei bekommen hat, macht sich am besten auf den Weg nach Pfäfflingen. Alle Infos zum Angebot, zu Kursen und zu Veranstaltungen gibt es unter www.backkonzepte.de knusper knusper knäuschen ... > Der Lebkuchen ist heute aus der Advents- und Weihnachtszeit kaum noch wegzudenken. Schon bei den alten Ägyptern wurde süßes Gebäck als Grabbeigabe verwendet, die Römer kannten den Lebkuchen als eine Art gebackenes Honigbrot. Im Mittelalter galt der Lebkuchen als Fastenspeise und wurde nicht nur zu Weihnachten gegessen, sondern kam zu Fastenzeiten zusammen mit starkem Bier auf den Tisch. Gebacken wurden Lebkuchen vor allem in Klöstern, wo sie wegen ihrer guten Haltbarkeit gerne für magere Zeiten aufgehoben und dann an die Armen und Hungernden verteilt wurden. In unserer Region sind vor allem Lebkuchen aus Nürnberg und Augsburg bekannt. Diese Städte waren Handelsknotenpunkte, wo unter anderem natürlich auch die für die Lebkuchen notwendigen exotischen Gewürze gehandelt wurden. Lebkuchenbäcker wurden Lebzelter, Lebküchler oder Lebküchner genannt. An diese Bezeichnung erinnert in unserem Landkreis zum Beispiel heute noch das Lebküchnerhaus in Oettingen, wo die Lebküchnerin Frau Stahl ihr Backwerk herstellte. Wie Bäcker und Feinbäcker waren auch die Lebküchner damals in Zünften organisiert. Aus Lebkuchen werden auch die beliebten Lebkuchen- oder Pfefferkuchenhäuschen zusammengesetzt. Im Volksmund heißen sie auch Knusperhäuschen, ein Begriff aus dem Märchen Hänsel und Gretel. SPEZIAL Die Lebküchnerfamilie Stahl in Oettingen Im Oettinger Heimatmuseum befindet sich heute noch die alte Gewürzmühle der Familie Stahl. Sie gehörte Johann Emanuel Stahl und stammt aus dem Jahr 1815. Die Familie Stahl war seit 1661 in vier Generationen in Oettingen als Lebküchner ansässig. Ihr Haus in der Ledergasse wird heute bei Stadtführungen als Lebküchnerhaus erwähnt. Neben den Stahls gab es weitere Lebküchner in Oettingen, aus einigen Betrieben sind im Heimatmuseum etliche geschnitzte Modeln zu sehen. Die Stadt Oettingen bietet als kurzweiligen Stadtrundgang eine iPod Tour mit der Lebküchnerin Frau Stahl und dem Perückenmachergesellen Jakob an. Manches was bei dieser Führung zu Frau Stahl zu hören ist, ist frei erfunden. Dennoch gab es die Lebküchnerin Frau Stahl tatsächlich, die Informationen dazu befinden sich ebenfalls im Heimatmuseum. Frau Stahl wurde im Jahr 1688 als Tochter der Metzgerfamilie Reußner geboren. Sie wuchs mit sechs Geschwistern auf, die Familie wohnte am Schlossbuck und in der Manggasse. Mit 25 Jahren heiratete sie den Lebküchner Georg Jakob Stahl, der da bereits 46 Jahre alt ist. Die Stahls betreiben ihre Lebküchnerei in der Ledergasse und sind auch als Kauf- und Handelsleute tätig. In den 1720er und 1730er Jahren steigt Herr Stahl zunächst zum äußeren und dann zum inneren Bürgermeister auf und seine Frau genießt als Bürgermeistergattin ein hohes Ansehen. Sie übernimmt etliche Patenschaften. Als Georg Jakob Stahl mit 74 Jahren verstirbt, ist seine Witwe erst 53 Jahre alt und ist unter anderem bei Hof als Küchenschreiberin tätig. Ihren Lebensabend verbringt sie im Witwenhaus der Stadt Oettingen und verstirbt dort in ihrem 70. Lebensjahr. Ihr Grabstein ist heute im Kircheninneren von St. Jakob aufgestellt. Laut Inschrift war sie „ein Weib, andächtig wie Maria, emsig wie Martha, klug wie Ruth“. Die Getreidemühle der Lebküchnerfamilie Stahl 33 Die Backkurse bieten Inspiration vom Rezept bis hin zur Verzierung. Bildquelle: Sobek Backkonzepte Bild: Heimatmuseum Oettingen ANZEIGE ANZEIGE
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