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blaettle 11 - November/ Dezember 2016

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Kleider machen Leute - von Trachten und Trends im Landkreis

TITELTHEMA: KLEIDER

TITELTHEMA: KLEIDER MACHEN LEUTE Kleider machen Leute von Diana Hahn und Mara Kutzner Von Trachten und Trends im Landkreis 9 > „Kleider machen Leute“ – davon handelt auch die gleichnamige Novelle des Schweizer Dichters Gottfried Keller: Ein junger Schneidergeselle, trotz Armut gut gekleidet, kommt in eine fremde Stadt, wird dort für einen Grafen gehalten und soll im Verlauf die Tochter eines angesehenen Bürgers heiraten. Natürlich fliegt der Schwindel später auf. Wie ein armer Mann gekleidet, wäre er wohl nie so weit gekommen ... „Mode ist vergänglich. Stil niemals.“ (Coco Chanel, 1883 – 1971) Bild: Wikimedia Commons Die Geschichte der Mode: Von der Toga zum Boyfriend-Look Bild: Wikimedia Commons > Bereits im antiken Griechenland konnte man am Material, den Drapierungen und Verzierungen den gesellschaftlichen Status des Trägers ablesen. Die edlen und kostbaren Materialien wie Seide aus China oder indische Baumwolle waren der Oberschicht vorbehalten. Ebenso verhielt es sich mit Schmuck und dekorativen Gürteln. Im alten Rom hatten Kleidungsstücke so wohlklingende Namen wie subligaculum, fascia pectoralis, mamillare oder auch talaris. Lauscht man dem Wort subligaculum könnte man eine reich verzierte Robe, wie sie von Feldherren getragen wurde, vermuten – in Wahrheit bezeichnet es lediglich eine ganz normale Unterhose für Herren. Mittelalterliche Mode Auch das Mittelalter prägte einen eigenen Modestil. Vor allem war die mittelalterliche Mode alles andere als einheitlich. Denn es gab – vergleichbar mit den Trachten – wesentliche regionale Unterschiede. Wolle und Leinen wurden im Mittelalter als Stoffe für Kleidung verwendet. Je nach Stand wurde der Kleidung auch eine andere Bedeutung zugeordnet. Die Kleidung von Bauern und Handwerkern musste vor allem funktional sein. Die Kleidung des Adels hingegen zeugte von der gesellschaftlichen Position des Trägers und wurde deshalb aus kostbaren Materialien wie Seide oder Brokat gefertigt. Renaissance, Barock und Rokoko Auf das Mittelalter folgte im 15. Jahrhundert die Renaissance. In dieser Epoche gab es eine größere Auswahl an Stoffen. So wurde Samt, Atlas und Damast für die Herstellung von Kleidung benutzt. Den einfachen Schnittmustern des Mittelalters standen in der Renaissance Schlitze und Falten im Kleidungsstück gegenüber. Insgesamt sorgte die Renaissance dafür, dass die Mode durch die verwendeten Farben und Materialien erfrischt wurde. Wichtige Veränderungen, in vielen Bereichen des Lebens, gab es im Barock. Der Dreißigjährige Krieg, der Absolutismus und die Dominanz von Frankreich beeinflussten das Weltbild. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, änderte sich die Männermode durch den Einfluss des französischen Königs Ludwig XIV. Einen Rock mit Ärmelaufschlägen, Rheingrafenhose, Wams, Jabot, Allongeperücke und einen Dreispitz-Hut auf dem Kopf – das trug der adelige Mann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. War die Frau zu Beginn des Barocks noch in einem gefalteten Kleid mit engen Ärmeln und Spitzenmanschetten gewandet, wurden die Röcke nach dem Dreißigjährigen Krieg bauschig. Wesentliche Änderungen die Mode betreffend gab es in der Epoche des Rokokos nach dem Tod des Sonnenkönigs. Seine Anweisungen im Bereich Kleidung galten als Modekodex für ganz Europa. Zudem wurde die Mode durch englische Einflüsse geprägt. Der ländliche Lebensstil des Adels und die Liebe zur Jagd beeinflussten die Kleidung. Das Hauptkleidungsstück der Frau im Rokoko war ein langes Kleid, das im Frührokoko Countuche (Robe) genannt wurde. Die Robe entwickelte sich aus dem Manteau, der vor allem in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts populär wurde. Für Männer war der Anzug, bestehend aus Kniehose, Weste und einem Rock, das vorherrschende Kleidungsstück. Die Kniehose nannte man Culotte – diese feiert heute ein Comeback und wird von modebewussten Frauen getragen. Die Empire-Epoche Durch die Herrschaft von Napoleon Bonaparte wurde ein neuer Kunst- und Kleiderstil geprägt, der mit dem Begriff „Empire“ bezeichnet wurde, > Bild: Bundesarchiv, Bild 102-14627 / CC-BY-SA 3.0 Mode im Wandel des letzten Jahrhunderts 1900: Die Eleganz der Jahrhundertwende Ikone: Camille Clifford Designer: Paul Poiret Must-Haves: Fußbänder, Gilets, Sonnenschirme, Handschuhe, Pelze, Zylinder >> 1910: Das Korsett auf dem Rückzug Ikone: Irene Castle Designer: Coco Chanel Must-Haves: Kostümröcke, Mäntel mit großen Kragen aus Spitze >> 1920: Die goldenen Zwanziger Ikonen: Coco Chanel, Josephine Baker Designer: Coco Chanel Must-Haves: Glitzernde Stirnbänder, Federboas, knielange Hängerchen mit fransigem Bund, Chanel No. 5, Perlenkette, Pelze, Bubikopf, Zigarettenspitze >> 1930er: Feminine Eleganz Ikonen: Marlene Dietrich, Greta Garbo, Jean Harlow Designer: Marcel Rochas, Cristobal Balenciaga Must-Haves: Marlene-Hose, falsche Wimpern, Mieder-Wäsche, nachgezeichnete Augenbrauen Innovationen: Kunstfasern (Nylon, Perlon) >> 1940er: Kriegsjahre – die Mode wird zur Nebensache Must-Haves: Aus alt mach neu, Sparkleid >> 1950er: Rock`n`Roll Ikonen: Audrey Hepburn, Grace Kelly,Coco Chanel, James Dean, Marlon Brando, Hildegard Knef, Marilyn Monroe, Frank Sinatra, Romy Schneider, Elvis Presley Designer: Christian Dior Must-Haves: Petticoat, Hut, Liquid-Eyeliner, roter Kussmund Innovationen: Kunstseide, das Bustier, Lippenstift mit Drehmechanik >> 1960er: Generation Minirock Ikonen: Twiggy, Jackie Kennedy, Uschi Obermaier Designer: Mary Quant, André Courrèges,Pierre Cardin, Yves Saint Laurent, Paco Rabanne Must-Haves: Beehive, Haarband, Schlaghose, bunte Plastik-Armbänder und übergroße Ohrringe Innovation: Der Minirock sorgt für Furore (Erfinderin: Mary Quant), die Anti-Baby-Pille wird erfunden >> 1970er: I wanna be a Hippie Ikonen: Veruschka, Bob Marley, John Travolta Designer: Vivienne Westwood, Yves Saint Laurent, Sonia Rykiel, Givenchy Must-Haves: Faltenröcke, Blusen, Hosenanzüge, Plateauschuhe, Sonnenbrillen, Kopftücher, Batik, Peace-Zeichen >>>>