Bild: Soluna Bild: Soluna blättle | Ausgabe 15 | Juli/August 2017 DAMALS ... ... UND HEUTE 50 Bild: Gemeinde Tapfheim Bild: Gemeinde Tapfheim damals ... von Mara Kutzner Der Alchemist vom Schloss Donaumünster Alexander von Bernus war nicht nur Alchemist sondern auch begeisterter Dichter und Literat. ... und heute Soluna – das Erbe des Alexander von Bernus Heilpflanzenernte in Italien in reiner Handarbeit. Bild: Soluna Bild: Soluna Bild: Soluna Das Schloss Donaumünster zu von Bernus’ Zeiten. Alexander von Bernus stellte im Schloss Donaumünster seine Heilmittel her. > Alexander Freiherr von Bernus wurde 1880 in Aeschach bei Lindau geboren und vom kinderlosen Bruder seiner Mutter schon als Säugling adoptiert. Seine Kindheit und Jugend verbrachte von Bernus zunächst im englischen Manchester und später auf dem Stift Neuburg bei Heidelberg. Schon früh konnte sich von Bernus für Literatur, Philosophie, Medizin und Chemie begeistern. Als junger Mann begann er mit der Veröffentlichung erster Gedichte, die vor allem durch die literarische Strömung der Romantik beeinflusst waren. Anfang des 20. Jahrhunderts besaß er mit den „Schwabinger Schattenspielen“ außerdem ein eigenes kleines Theater in München. Fördernd für von Bernus war, dass er schnell in einen literarischen Freundeskreis aufgenommen wurde, in dem auch Stefan Zweig, Rainer Maria Rilke, Thomas Mann und Hermann Hesse zugegen waren. Neben der Literatur waren es vor allem die Wissenschaften Medizin, Chemie, Botanik und Physik, die es von Bernus angetan hatten. 1914 hatte er sich auf Stift Neuburg ein alchemistisches Versuchslaboratorium eingerichtet und begann dort mit der Herstellung erster eigener Heilmittel. Sieben Jahre hat es dann aber noch gedauert, bis von Bernus 1921 sein pharmazeutischesspagyrisches Laboratorium gründete. Der Grundstein für das heutige Laboratorium Soluna war gelegt. Später verlegte Bernus seinen Wohnsitz samt Laboratorium nach Stuttgart. Als sein Anwesen dort einige Zeit später, 1943, bei einem Bombenangriff zerstört wurde, machte er das vorher bereits erworbene Schloss Donaumünster zu seinem Lebensmittelpunkt und führte dort seine alchemistischen Studien weiter. Viele hielten Alexander von Bernus damals für den letzten Mystiker, einen Sonderling, denn er lebte in der Zeit, in dem die Menschen nicht mehr an die Wunder der Natur glaubten, sondern reine Mathematik und messbare Wissenschaften studierten. | Schon in der Antike und später im Mittelalter untersuchten Menschen die Eigenschaften von Stoffen und ihre Reaktionen. Die Herstellung von Gold oder die Suche nach dem Stein der Weisen waren dabei aber keineswegs die einzigen Ziele. Hingegen hinterließen die Alchemisten ihrer Nachwelt nützliche Erkenntnisse für die moderne Chemie. > Alexander von Bernus vererbte mit seinem Tod 1965 seinen Nachkommen die Rezepte seiner Heilmittel. Seine Witwe Isa von Bernus entdeckte Jahre nach dem Tod ihres Mannes gemeinsam mit dem ehemaligen Journalisten Marino Lazzeroni die alten Rezepturen. In den 90er Jahren übernahm schließlich Karin Proeller die Firma Soluna. Isa von Bernus war damals schon über 90 Jahre alt. Vor einigen Jahren erst verließ die Produktionsstätte der 22 verschiedenen Solunate, so heißen die natürlichen Arzneimittel, das Schloss Donaumünster. Karin Proeller und ihr Sohn Christoph bezogen 2015 das neue Firmengebäude in der Artur-Proeller-Straße in Donauwörth. Beim Besuch der Firmenzentrale erinnert zunächst kaum etwas an die alten alchemistischen Lehren des von Bernus. Das Gebäude ist modern gestaltet, die Innenräume sind schlicht in Weiß gehalten. Im Nebengebäude sind die modernen Laborräume des Arzneimittelherstellers untergebracht. Wer sich die Produktionsstätte dann genau anschaut, dem fällt schnell auf, dass zwar alles modern gestaltet wurde, die Herstellung aber noch strikt nach den alten Rezepturen geschieht. Im Oktogon, einem achteckigen Glasraum, werden zur Herstellung der „komplexen Urtinkturen“, wie sie Proeller beschreibt, Rückstände aus der Vorcharge mit Wasser versetzt und schonend destilliert. Bei der anschließenden Mazeration werden jeweils sechs Liter des Destillats in Glasgefäßen mit Metallen, Mineralien und Heilpflanzen angereichert. Die heilenden Kräuter stammen aus den firmeneigenen Gärten in Norditalien, wo sie in Handarbeit geerntet und luftgetrocknet werden. Genau sechs Liter sind es, da circa sechs Liter Blut durch den menschlichen Körper fließen. In einem lichtdurchfluteten Raum bei 37 Grad Celsius – das entspricht der menschlichen Körpertemperatur – lösen sich die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen. „Wir machen Medizin, die den menschlichen Körper zum Vorbild hat“, begründet Proeller die Herstellungsmethode. Die fertigen Tinkturen werden anschließend in 50 ml und 10 ml-Fläschen zum fertigen Soluna- Heilmittel abgefüllt. Der Rückstand aus der Mazeration wird erneut mit Wasser übergossen und destilliert, damit schließt sich der Kreis und ein neuer beginnt. Nicht zuletzt sind die Laboratorien für Destillation und Mazeration in Form einer liegenden Acht angeordnet – das Symbol des ewigen Kreislaufes oder der Unendlichkeit. Jedes der 22 Solunate hat einen eigenen Wirkungskreis. Alle Heilmittel hätten nicht nur eine körperliche Wirkung, sondern auch eine psychische, ist sich Proeller sicher. „Unser Augenmittel wirkt nicht nur bei Augenerkrankungen, sondern hilft auch, um jemandem seine Augen wieder zu öffnen“, erklärt die Geschäftsführerin. „Wie innen, so außen“, lautet das Motto bei Soluna. Deshalb werden aus den gleichen Heilpflanzen, aus denen die Solunate extrahiert werden, auch kosmetische Produkte hergestellt. In der Augencreme der Lunasol Kosmetiklinie sind also die gleichen Heilkräuter verwendet, die auch im entsprechenden Augen-Solunat wirken sollen. Die Kosmetikprodukte werden nach Prinzipien der Naturkosmetik ebenfalls in alchemistischer Tradition hergestellt. Anders als die Heilmittel, werden die Kosmetika in Italien produziert. Alle Kosmetikprodukte, von verschiedenen Cremes über Lotionen bis hin zu Körperölen, können im Werksverkauf in Donauwörth oder im Internet erworben werden. Die Heilmittel hingegen sind apothekenpflichtig. | ANZEIGE www.donau-ries-aktuell.de MIT EINER STELLENANZEIGE IN UNSERER ONLINE JOBBÖRSE ERREICHEN SIE ... ... den gesamten Landkreis Donau- Ries und darüber hinaus ... eine Zielgruppe zwischen 15 und 35 Jahren ... eine Veröffentlichung auch auf der größten Facebookseite im Landkreis Donau-Ries Auf Wunsch gestalten wir Ihre Anzeige gratis. Stelleninserat als JPG-Datei, Word-Dokument oder PDF inkl. Firmenlogo an: jobs@donau-ries-aktuell.de, Ansprechpartnerin Frau Kristin Rieger Tel.: 0 90 80 / 9 23 89-55
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