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blättle 62 Mai/Juni 2025

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38ANZEIGE39MENSCHEN & IDEENDie Harmonika wurdevon der Firma Strasserextra für Michael Thumdesignt.„Wann hab i soviel getanzta Gaudi ghabt im Leb’nBild: Michael ThumIN DER MUSIK VERLOREN... ABER DABEI IMMERAUF DEM BODEN GEBLIEBENWann hab i so glacht undalles von mir geb’nWann hab i zuletzt so wasin mir g’spürtWas mein‘ Herz so narrisch guat tuatUnd mi so berührt“Von Manuel HabermeierWenn Michael Thum mit seiner steirischen Harmonika aufder Bühne steht, dann verliert er sich in der Musik – oderwie er es selbst ausdrückt: „Wenn ich in der Welt derMusik bin, vergesse ich alles drumherum. Dann bin ich nur noch inder Musik und beim Publikum!“Im übertragenen Sinne kann so auch sein Lied „Rettungslos verschossen“als Liebeserklärung an die Musik verstanden werden.„Wann hab i so glacht und alles von mir geb’n“? Dieses Gefühl hatder Musiker auf der Bühne – und dabei spielt es auch keine Rolle,ob er vor großem Publikum oder einer kleinen Zuhörerschaftspielt. Beide Situationen genießt er. „Mit weniger Leuten ist espersönlicher und intensiver“, weiß er. Aber auch die Stimmung,die in einer großen Halle entsteht, kann Energien auf der Bühnefreisetzen.DAS BEDÜRFNIS, ETWAS DAUERHAFTES ZU SCHAFFENDas hat er erst wieder in Harburg erleben dürfen. Anfang Märzorganisierte er dort die 1. Rieser Schlager- und Volksmusiknacht.„Die Stimmung war legendär“, ist Michael Thum immer nochbegeistert, wenn er an den Abend zurückdenkt. Es war der Lohn fürsieben Monate harte Arbeit, die er nur dank der Hilfe von Familieund zahlreichen Freunden stemmen konnte. Am Ende wurde daskomplette Festival mit ehrenamtlichen Helfer*innen durchgeführt.„Das ist nicht selbstverständlich und dafür bin ich sehr dankbar.“Damit ist er seinem Ziel einen Schritt nähergekommen. Mit derVeranstaltung will Michael Thum in der Region etwas Dauerhaftesetablieren, was viele Menschen – auch überregional – für Volksmusikund Schlager begeistern soll. Dafür will er auch die großen Namender Schlager- und Volksmusikbranche nach Harburg locken.SEINE MUSIKALISCHEN WURZELNUND DER DURCHBRUCH BEI STEFAN MROSSMit einem der größten Namen stand er zumindest schon mal auf derBühne. In der TV-Sendung „Immer wieder sonntags“ – moderiertvon Stefan Mross – sang sich Michael Thum in die Öffentlichkeit undmit „Rettungslos verschossen“ auf Rang zwei der Sommerhitparade2024. Ganze sechsmal ist er in der ARD-Sendung aufgetreten.„Das war der bisher größte Moment in meiner musikalischen Laufbahn.“Eine Laufbahn, die immerhin schon 25 Jahre andauert. Im Altervon sechs Jahren startete Michael Thum als Trommler inder Mönchsdegginger Musikkapelle, wo er auch seine erstenSchritte in der Blasmusik machte. Später war er ebenfalls in derGuggenmusik aktiv. Eine Zeit, die ihn bis heute geprägt hat. Mitzwölf Jahren kam dann das Akkordeon hinzu, ehe er zwei Jahrespäter seine endgültige Musikliebe treffen sollte: die steirischeHarmonika.Sein Vater hatte sich für einen Vhs-Kurs angemeldet und MichaelThum war einfach mitgegangen. Durch seine Akkordeon-Kenntnissehabe er sich mit der Harmonika sehr leichtgetan, erinnert ersich heute an diese Zeit. In den folgenden Jahren hat er sich auto-didaktisch und bei der gemeinsamen Hausmusik mit dem Vaterweiterentwickelt. Für die weitere musikalische Karriere entscheidendwar jedoch der Kontakt zur Firma Michlbauer Harmonikawelt,dem führenden Anbieter steirischer Harmonikas. Dort bekam erunter anderem Einzelcoaching und schloss 2015 die Ausbildungzum Harmonikalehrer ab. Ein Jahr später gründete er als weiteresberufliches Standbein seine eigene Harmonikaschule im Ries, woer mittlerweile rund 100 Schüler*innen im Einzel- und Gruppenunterrichtbetreut.DER KONTAKT MIT DEN MENSCHEN UND DER HEIMATDoch nicht nur musikalisch ist er breit aufgestellt, auch seinemBeruf als Altenpfleger im Nördlinger Bürgerheim geht er immer nochnach. Immer dienstags und mittwochs tauscht er die Harmonika mitder weißen Pflegekleidung, dazu kommt noch ein Wochenenddienstim Monat. „Die Arbeit macht mir Spaß und die Rückmeldung derMenschen gibt mir sehr viel“, erklärt er seine Motivation. Überhauptlegt Michael Thum großen Wert darauf, sich durch seinen Erfolgnicht zu verändern. Er genießt sein Leben in Hohenaltheim, wo jederjeden kennt. „Ich spüre jedes Mal die Freude, wenn ich länger aufTour bin, wieder ins Ries zu kommen. Das ist für mich Zuhause underdet mich.“Rettungslos verschossen ist er also nicht nur in die Musik, sondernauch in seine Heimat – die er aber wohl immer öfter verlassen werdenmuss, wenn sich seine Musikkarriere derart weiterentwickelt.Oder die Größen der Schlager- und Volksmusikbranche kommen inZukunft vermehrt ins Ries. Mit seiner eigenen Musikveranstaltunghat Michael Thum den Grundstein dafür bereits gelegt. |